Motorräder

Globusbiker auch auf

 
Zur Vorbereitung auf unsere große Tour waren bei Jolly einige Um- und Anbauten nötig.

"Jolly" DRZ400s - Umbauten

Rahmen
Um aus der Serien-DRZ (Bj. 2000) ein reisetaugliches Motorrad zu basteln, habe ich Armin, Gepann- und Spezialumbautenbauer (Roadrunner), gebeten, mir Sturzbügel für Motor und Kühler und ein ordentlich stabiles koffertragefähiges Rahmenheck zu bauen. Wie man auf den Bildern sehen kann, ist es richtig stabil geworden und es findet sich noch manches Goodie daran -Befestigungslaschen für den Kettenöler (Uwe`s Lobo) und eine zusätzliche Hupe rechts bzw. die Videokamera links vom Motor und natürlich der integrierte Kofferträger, an dem noch Platz war für ein Aluwerkzeugfach.
Alle Anbauteile wurden in den Schleswiger Werkstätten pulverbeschichtet.
Um den nötigen Platz für den Kühlerschutzbügel zu schaffen, haben wir den vorderen Kotflügel mit Alubuchsen etwas abgesenkt.
Zum zusätzlichen Schutz der Motorgehäusedeckel habe ich über das sehr engagierte DRZ-Forum einen Satz Edelstahl-Casesaver bekommen, die ich mit Hochtemperatursilikon verklebt habe.

Gepäcksystem
Als Gepäcksystem habe ich mich schweren Herzens aus Gewichtsgründen zu einem Kompromiss aus "richtigen" Alukoffern und Softtaschen entschieden und mir einen Satz Därr- Aluboxen gekauft. Die wiegen fast nichts und sind doch etwas stabiler als textile Taschen. Von innen und außen habe ich sie mit Selbstklebefolie beklebt- von innen wegen des schwarzen Aluabriebes am Gepäck, von außen aus Tarnungsgründen und wegen der fiesen Blendwirkung (eiche-rustikal fährt nicht jeder ;-) ).
Als Topcase verwende ich, wie Thomas auch, die Woick Top-Box.
An alle Koffer habe ich zusätzliche Laschen angenietet. So kann ich Trinkwasserkanister, Moskitonetztasche u.a. außen anbringen.
Da auf meinen Tank kein normaler Tankrucksack passt, fand ich den Ortlieb Hip-Pack sehr praktisch. Klein und doch recht geräumig, wasserdicht und ohne großartige Veränderung stabil zu befestigen. Kann bei Kaffeepausen schnell abgenommen und auf Wanderungen seinem eigentlichen Sinn entsprechend auf die Hüfte geschnallt werden.

Fahrkomfort
Für den Fahrkomfort habe ich mir eine Windschutzscheibe aus kalt zu biegendem Kunststoff geschnitten, die fast komplett Wind und Regen abhält. Über die Optik kann man streiten, aber es fährt sich sehr angenehm damit.
Ebenfalls für den Fahrkomfort ließ ich mir die schmale Sitzbank von der Firma Jungbluth umpolstern, die die Sitzfläche um ca 6 cm verbreitert haben. Eigentlich war auch abgemacht, eine kleine Stufe einzubauen, aber das wurde leider vergessen und auf meine wiederholten Anfragen diesbezüglich reagierte die Firma nicht.
Keine gute Reklame, finde ich!

Räder
Auf unserer kurzen Equipmenttesttour nach Norwegen reifte dann in mir der Entschluss, mir doch noch ein ruckgedämpftes Hinterrad ( DR350 bis BJ 95) einzubauen, um die Standzeit von Kette und Speichen zu erhöhen. Bis zum letzten Moment vor der Verschiffung war ich mit den veränderten Maßen für die Distanzbuchsen beschäftigt. Interessenten an diesem Umbau, der das DRZ-Fahren zu einem völlig neuen Erlebnis macht, können die Buchsenmaße bei mir erfragen. Schwierig war auch der Austausch des Kettenrades, da der nächstliegende Suzukihändler weder in der Lage noch besonders motiviert war, das passende herauszufinden.
Bereifung: vorne Bridgestone Gritty Ed......( hatte ich noch liegen, kann aber noch wenig dazu sagen), hinten Conti TKC 80 ( braucht man nichts weiter dazu sagen ;-))

Tankanlage
Der kleine Originaltank wurde ausgetauscht gegen einen 27l Kunststofftank der Firma Johann Hartmann, mit dem wir nun einen Aktionsradius von ca 700km erreichen. Zusätzlich habe ich den Tank mit einem zweiten Benzinhahn (re) versehen, um auch den letzten Rest Sprit nutzbar zu machen. Die Verlegung des Schlauches war etwas fummelig, besonders im Zusammenhang mit einem zusätzlichen Spritfilter vor dem Vergaser. Damit dem Schlauch über dem Auspuff nicht zu warm wird, bekam dieser ein weiteres kleines Hitzeschutzblech angenietet.
Anstelle der originalen Lufthutzenflügel, die mit dem neuen Tank immer etwas unter Spannung standen und deswegen einrissen, habe ich mir Alubleche zurechtgeschnitten, die gleichzeitig noch kleine Zusatztaschen für Regenkombi u.ä.aufgeschraubt bekamen.
Da der Tank durch die Bauform wenig Knieschluss hat, habe ich aus einer Autofußmatte Pads ausgeschnitten und aufgeklebt. Das schön leuchtende originale Gelb des Tankes habe ich, der besseren Tarnung wegen, in Dunkelgrün umgespritzt. Steht ihm doch gut, oder??

Elektrik
Für die Veränderungen an der Elektrik habe ich meinen Liebsten um Unterstützung gebeten. Er bastelte mir daraufhin aus einem Sigma-Fahrradtacho einen Drehzahlmesser, verkabelte meine Heizgriffe (bin Weichei!) und den in letzter Minute besorgten Zusatzscheinwerfer, die zweite Hupe samt Relais und die Ladesteckdose für alle Gerätschaften, die wir im Gepäck haben. Die Steckdose zum Überbrücken einer leeren Batterie konnte ich dann wieder selbst anbauen....
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