Rumänien 2004


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Sa, 18.9. Horezu
So macht das keinen Spaß! Den ganzen Tag nur Regen! Als wir morgens losfuhren, war es für eine Weile trocken, gerade lang genug, daß wir irgendwo an der Straße frühstücken konnten. Da saßen wir auf einem Mäuerchen mit Blick auf weite, ungezäunte Weidelandschaft, dahinter die wolkenverhangenen Berge. Auf den Weiden viele Pferde, von einem Hirten bewacht. Ein älterer Mann kam auf seinem Fahrrad vorbei, grüßte freundlich und kam zum Klönschnack zu uns. Er begrüßte mich mit Handkuß und erzählte strahlend, was auch immer, es war egal, die Freundlichkeit kam auch so rüber, ohne daß man die Worte des Gegenübers verstand. Nach dem Frühstück kamen wir bald durch Targu Jiu, wo wir die Tanks füllen ließen, dank Sprachschwierigkeiten mit dem teureren Sprit, naja. Dann brauchten wir noch destilliertes Wasser für die leergekochten Batterien, das gabs an der nächsten Tanke. Beim Durchfahren der Stadt fand sich auch noch ein Geldwechselstübchen, wo ich meine letzten 50_ in 2.3 Millionen Lei eintauschen konnte. Ein Lädchen nebenan versorgte uns mit ein paar Lebensmitteln, gut versorgt ins Wochenende. Beim Weiterfahren ein langer Stau: eine große Beerdigungsgesellschaft zog die Straße entlang, mehr trinkend als trauernd, so schien es.Ein paar km außerhalb der Stadt schon wieder in die Bremse, neben einem Straßenrestaurant hatten wir zwei bepackte Reisemoppeds gesehen. Erstmal eine Runde Benzin schnacken. Es waren zwei nette Österreicher auf BMWs, die dort ihre Mägen füllten. Ein Stündchen und viele Geschichten später saßen wir im nun strömenden Regen wieder auf den Böcken und kutschten Richtung Sebes auf der Nebenstraße, die auf der Karte so nett ausgesehen hatte. Ist sie bestimmt auch, wenn die Sonne scheint, aber so bei Regen machte das Fahren keinen Spaß. Zu allem Überfluß deutete ein Schild darauf hin, daß auf einer Länge von 26km keine Durchfahrt möglich sei. Ein freundlicher Helfer meinte, wir könnten mit den Bikes wohl weiterfahren, es wäre dort zwar kein Asphalt, aber für uns befahrbar. Also weiter...es ging bergauf in steilen Serpentinen. Je länger ich darüber nachdachte, im Regen im Gebirge heute schon wieder viele offroad Kilometer zu fahren, desto weniger erschien es mir als eine gute Idee, also kehrten wir kurzerhand um und fuhren 20km zurück bis auf die gutausgebaute Hauptstraße Richtung Ramnecu Valcea. Diese fuhren wir dann, so schnell es bei dem Wetter und den häufig auf der Straße laufenden Kühen ratsam war. Nett war es, zu sehen, wie viele Bauern ihre Kühe und Pferde bei dem Wetter mit Regenschirm zum Grasen führten. Sie standen da am Straßenrand und warteten, bis das liebe Vieh sein Abendbrot gegessen hatte.
Ich hoffte, die Stadt noch vor Einbruch der Dunkelheit zu erreichen. Es wurde allerdings auch immer kühler unter den nassen Klamotten, die langsam durchfeuchteten und als etwas wie ein Hotel am Straßenrand auftauchte, fuhren die Moppeds fast von allein dorthin. Ein klitzekleines Hüttchen für 200000 Lei nennen wir nun für heute unser Zuhause. Eine sehr freundliche Frau, die scheinbar einen Bruder in Deutschland hat, bemühte sich sehr, uns das Leben so angenehm wie möglich zu machen: sie schleppte zusätzliche Decken heran, einen Gartentisch mit zwei Stühlen, der sogar eine frischgebügelte Tischdecke bekam. Sie gab uns zwei weitere Hüttchen zum Klamottentrocknen und wies uns an, die Moppeds unter etwas wie ein Carport aus Plastikfolie zu stellen. Da wären sie hundertprozentig sicher, weil von der Küche aus bewacht, erklärte sie uns wortreich auf rumänisch. Die Dusche hier ist auch ein Abenteuer für sich: in dem Raum sind in Brusthöhe lauter Wäscheleinen gespannt, die voller nasser Wäsche hängen. Da muß man drunter durch, um zur Dusche zu kommen, der eine Duschkopf muß für beide Duschen reichen, er liegt auf der Mauer zwischen den Duschplätzen. Noch in voller Montur mußte ich unter der Wäche durchkrabbeln, um mit meiner Hand die Wassertemperatur zu prüfen: ja, schön warm. Soweit, so gut, nun zum Magen. Im 24h Nonstop-restaurant gabs das gleiche einfallslose Futter wie überall, aber sowie auch im Hotel gestern war man hier sehr bemüht, auch für den Vegetarier was Leckeres zu bereiten. Ein kleiner Wermutstropfen war die Rechnung fürs Essen, da wurden wir eindeutig besch...: mein kleines Hühnerbeinchen wog niemals 450 Gramm, dreimal Brot berechnet? Viermal Tomatensalat? Naja, ohne Sprachkenntnisse schwer zu bereinigen und außerdem für uns immer noch billig, also, was soll`s? Nun ist auch bald Bettschwere erreicht, unsere Betten sind schmal und stehen auseinander, zum Schlafen wirds wohl reichen, immerhin besser, als heute im Zelt zu übernachten ohne jede Möglichkeit, die nassen Sachen auch nur irgenwo hinzuhängen...
So,19.9. Sibiu
Regen am Morgen... Die ganze Nacht hat es geregnet, ohne Pause tropfte es auf unser Hüttchen, das aber immerhin dicht war. Im Schlafsack war es warm und gemütlich, aber beim Aufstehen wurde es gleich unangenehm kühl. Bis gefrühstückt und gepackt war, mußten wir sooft raus in den Regen, daß schon alles naß war, bevor es überhaupt losging. Noch während wir bem Essen waren, mußten die Moppeds unter ihrem Plastikdach verschwinden, weil der Platz für irgendwelche Kochaktionen mit viel blutigem Fleisch und Paprika gebraucht wurde. Wir holten sie daher vor unsere "Veranda" zum Bepacken. Als besondere Überraschung fand sich der gesamte Liter Milch, den ich gestern gekauft hatte, ohne seine Tüte im Topcase wieder. Glück im Unglück: da PJ auf dem Seitenständer stand, war die Milch auf die linke Seite gelaufen und hatte meine letzte Garnitur trockener Klamotten verschont. Trotzdam ein ziemlicher Schweinkram, die Milch aus dem Topcase zu entsorgen. Endlich war alles verstaut und wir konnten uns in unsere naßkalten Fahrjacken, Hosen und Handschuhe pellen. Ihh, wie unangenehm!! Nützt aber nichts, los gehts. Nach ca 50km Fahrt hörte der Regen auf und wir konnten nun auch was von der Landschaft sehen. Wir fuhren zwischen Ramnecu Valcea und Sibiu auf guter Straße durch ein sehr schönes breites Flußtal, steile Berge zu beiden Seiten. Leider eine Hauptstraße, aber heute am Sonntag nicht soo voll. Die meisten Menschen hatten viel Zeit und wir konnten gut überholen "und wech". Am Stadtrand von Sibiu fanden wir zum ersten Mal einen richtigen Supermarkt, wo man alles hätte kaufen können, was des Mitteleuropäers Herz begehrt. Draußen bettelnde Kids, drinnen alle Konsumgüter der Neuzeit.
Eigentlich wäre Sibiu (Hermannstadt) sicher allein eine Reise wert, aber wir wollen uns lieber auf den Weg nach Westen machen. Wer weiß, wie das Wetter sich weiter entwickelt und wir haben noch viele km vor uns.
Abends in Teius haben wir ein richtig gutes Hotelzimmer (15_) in Beschlag genommen. Sauber, gepflegt und mit eigenem Bad. Heißes Wasser kommt auch (wurde gleich getestet). Das Wetter hielt sich so einigermaßen, ab und zu regnete es noch etwas, aber gegen Abend kam sogar mal kurz die Sonne zum Vorschein. In den Bergen hingen immer noch Nebelwolken, die aussahen, als wollten sie die über ihnen hängenden Wolken greifen. Sah beeindruckend aus, aber ich kam leider heute nicht an die Kamera heran, weil der Tankrucksack seine Regenmütze trug. Insgesamt war es heute ein recht erfolgreicher Tag, 250km Strecke liegen hinter uns und das Wetter sieht nicht mehr ganz so trostlos aus. Hier im Zimmer hängt nun die ganze feuchte Garderobe auf der Leine, die wir kreuz und quer gespannt haben. Jetzt unter die Dusche, noch ein paar Mücken entsorgen und dann Feierabend.
Mo,20.9. Abrud, Kaffeepause
Hurra, die Sonne scheint wieder! Morgens war es noch wie in der Waschküche, dann dann löste sich allmählich der Nebel auf und es wurde warm. So warm, daß ich anhalten und meine überflüssigen Schichten Kleidung ausziehen mußte. Ist doch gleich ein ganz anderes Lebensgefühl! Wir bewegen uns währenddessen weiter nach Nordwesten, zur Zeit auf sehr schönen kurvigen Straßen durch liebliche Wald- und Hügelgegenden. EIn Bergbachtälchen reiht sich an das andere. Neu gebaute Häuser stehen neben anderen, deren Dach schon eingestürzt ist, gemütlich sehen die Orte alle irgendwie aus. Kleine Walmdachhäuser mit roten Ziegeln eingedeckt, die Wände, soweit verputzt, sind meist grün oder ockergelb gestrichen, um die Häuser herum hohe Lattenzäune, auf dem Hinterhof und vor den Häusern auf der Straße läuft das Federvieh, ein paar kleine Hunde und meistens noch eine Kuh. Die Kühe sind gut erzogen und grasen friedlich am Straßenrand, manchmal mit Strick und Halfter, manchmal ohne. Vor den Häusern stehen zusammengezimmerte Bänke, auf denen meistens jemand sitzt. Oft sitzen dort die alten Frauen, schnacken oder stricken oder gucken nur dem Treiben auf der Straße zu. Aber auch unter den jüngeren Leuten ist der Platz an der Straße sehr beliebt, wahrscheinlich ein guter Ersatz fürs Fernsehen (oder ist es eher andersherum..?). Zwischen den Häusern und der Straße befindet sich meistens ein ca 2-10 Meter breiter Grünstreifen, meist mit einem Graben und dahinter mit und ohne Obstbäume. Dort stehen auch in manchen Gegenden die Brunnen (so gesehen zwischen Baia de Arama und Targu Jiu ) und hier und da mal ein hölzerner Pavillon, wo man auch bei nassem Wetter sitzen und klönen kann.
Dann gibt es noch die ganz andere Art des Wohnens, die Überbleibsel der kommunistischen Aera: mitten im Nichts auf einmal große Plattenbauten in zweifelhaftem Zustand, in direkter Nachbarschaft zu riesigen, verfallenden Industrieanlagen, die scheinbar nur noch als Baumateriallager dienen und Stück für Stück zerlegt werden. Auch dort natürlich überall Kühe, Pferdewagen, viele kleine Hunde und Kinder. Aber hier scheint die sonst so erstaunliche Zufriedenheit etwas vermindert, die Menschen gucken irgendwie entwurzelt. Man hat sie hierher verpflanzt, als es Arbeit gab, nun ist die Arbeit weg und sie sind immer noch hier.
Auf dem Weg zur Müslipause trafen wir einen jungen deutschen Radler, unterwegs nach Istanbul. Gut ausgerüstet und hochmotiviert, drum bun! Die Pause fand dann an einem netten Plätzchen mit Tisch und Bänken statt, leider im Schatten, aber immerhin. Beobachtet wurden wir von zwei Vögelchen, einer Kohlmeise und einem Eichelhäher, die in den Tannen um den Tisch herumhüpften und darauf warteten, daß wir endlich verschwinden würden, damit sie untersuchen könnten, was wir für sie da gelassen haben.
Da das Wetter scheinbar recht stabil war, beschlossen wir, mal wieder draußen zu übernachten. Wir fanden ein ruhiges Plätzchen abseits eines Dorfes auf der Strecke nach Salonta, in der Nähe der ungarischen Grenze. Eine rote Sonne war unser Abendprogramm, ein Haufen Mücken die Gesellschaft.
Di, 21.9. Salonta
Letzter Einkaufsstop in Rumänien. Bei leicht diesigem, aber sonnigen Wetter ( < 20°C! ) ging es die letzten km durch Flachland mit einigen kleinen Dörfern. Hier scheint die Sonne viel zu scheinen, denn fast alle Häuser hatten über den Hof gebaute Gerüste, an denen in der Morgensonne Weinranken mit dicken blauen Trauben hingen. Malerisch! Nun heißt es nochmal volltanken, denn in Ungarn kostet der Sprit fast dreißig Cent mehr und dann ab über die Grenze. Irgendwie schade, ich habe Rumänien richtig liebgewonnen. Ein sehr schönes Land mit freundlichen Menschen, nur schade, daß die Kommunikation noch so schwierig, bzw unmöglich ist. Daran müßte vor dem nächsten Besuch etwas gearbeitet werden.
Karcag, Ungarn, nachmittags um drei. Die Mägen sind gefüllt mit Käsebrot, die Ärsche etwas vom Fahren erholt, Thomas schaut im Supermarkt nach Schwarzbrot, dann gehts weiter. Auf geraden Straßen durchs platte Land, etwas öde. Hier ist vieles anders als in Rumänien: trotzdem die Bauweise der dörflichen Häuser die gleiche ist, unterscheidet sich das Gesamtbild wesentlich durch gemähte Rasenstücke anstelle von Grünstreifen vor den Häusern, es weiden dort keine Tiere, es hängen Blumenampeln an den Laternen, es stehen teurere Autos dort und, natürlich, die Straße besteht komplett aus Asphalt. Irgendwie habe ich das Gefühl, die rumänische Alternative ist gesünder für das Miteinander der Menschen. Leider wird es dort in zehn Jahren wohl auch an den europäischen Standart angepaßt sein.
Am frühen Abend finden wir uns in der Nähe von Gyöngyos auf einem schönen Campingplatz ein, dessen Lage am Berg sowohl sein Vorteil als auch sein Nachteil ist. Vorteil, weil nette Landschaft, Nachteil, weil auf den gut ausgebauten Serpentinen hier hoch Ungarns gesamte Kniekratzerfraktion mit kreischenden Motoren ihr Unwesen treibt. Hoffentlich schwinden sie mit dem Tageslicht!!
Der etwas frühere Feierabend war von mir eigentlich dazu gedacht, den Sonnenschein noch ein Weilchen zu genießen. Da wurde nix draus, weil plötzlich dicke, graue Wolken aufzogen. Schade, aber bisher ist es jedenfalls trocken geblieben und das Zelt steht neben einem hölzernen Pavillon mit Betonboden. Falls es extrem zu schütten anfängt, stellen wir es halt drunter.
Mi, 22.9. Balassagyarmat
Morgens blauer Himmel, dann kam Wind auf, der sich inzwischen zum mittelmäßigen Sturm ausgewachsen hat. Die Moppeds schlingern über die Straße wie betrunken. Erstmal einen warmen Kaffee gegen die Kälte, dann weiter in die Slowakei.
Nach 361 (!) km mit Sturmwind und heftige Regengüssen sind wir in einem *** Hotel in Uhersky Brod in Tschechien "abgestiegen", gucken frisch geduscht deutsches Fernsehen und haben unsere nassen Sachen über den warmen Heizkörpern aufgehängt. Herrlich dekadent! Und dieses kleine Glück haben wir nur dem netten Campingplatzbesitzer aus Bojcovice zu verdanken, der in den letzten zwei Wochen irgendwann seinen Platz für dieses Jahr geschlossen hat und bei dem wir ratlos vor dem Tor standen. In dem ganzen Ort war kein Bett für uns zu finden, daher fuhren wir weiter bis in die Dunkelheit und fanden schließlich dieses noble Hotel, wo man etwas deutsch spricht und die Moppeds auf einem gepflasterten Hof mit schmiedeeisernem Tor eingeschlossen wurden zur Sicherheit. Bis wir allerdings hierher kamen, war es teilweise richtig ungemütlich. Während es heftigst schüttete, versuchte der böige Seitenwind immer wieder, mich von der Straße zu schubsen, ziemlich fies! Das schöne slowakische Land konnten wir daher nur teilweise genießen, aber immerhin gab es einige kurze Abstecher in die Berge, zum Teil auf sehr schmaler, holpriger Straße mit einigen sehr steilen Spitzkehren, die nur im ersten Gang zu fahren waren. Unsere Mittagspause fand wegen des unsicheren Wetters in dem Buswartehäuschen eines Dorfes statt. Dort kamen drei Männer anspaziert und guckten sich interessiert unsere Motorräder von allen Seiten an. Der eine fragte ein paar Dinge auf deutsch, sie waren schwer begeistert. Als wir dann fast schon in Tschechien waren, hörte der Regen auf und die tiefstehende Sonne schien mit Macht auf die nasse Straße, so daß ich fast blind fuhr. Es blendete von oben und von unten und nur eine Richtung konnte ich mit der linken Hand abdecken.
Do, 23.9. Autobahnrastplatz zwischen Brno u. Prag
Nach der erholsamen Nacht im weichen Bett und einem wirklich fürstlichen Frühstück beschlossen wir, den regnerischen Tag auf der Bahn zu verbringen. Also haben wir uns in Cunnersdorf als Überfallkommando für heute abend angekündigt und uns waghalsig ins Abenteuer Autobahn gestürzt. Die Fahrbahn ist recht unterschiedlich, die Autos fahren relativ ruhig, es regnet Bindfäden. Noch 150km bis Prag.
22:40 Uhr. Seit ca zwei Stunden sind wir in Cunnersdorf nach einem sehr anstrengenden Arbeitstag, der uns nicht viel erspart hat. Dauerregen ohne Pause, dafür mit Einlagen von richtigen Wolkenbrüchen, wobei mein Visier von außen und innen so naß wurde, daß ich kaum noch den Laster vor mir erkennen konnte und erstmal auf den nächsten Parkplatz mußte, um es abzutrocknen. Bis hin zu "lost in the dark" kurz vor der Grenze und einigem Herumgegurke auf der Suche nach dem richtigen Weg. Dazu kam als Sahnehäubchen noch dichtester Nebel auf kurviger Strecke für einige seeehr lange Kilometer, wo ich mich nur noch nach den nächsten beiden Mittelstreifen richten konnte, sonst sah ich nix mehr. Zwischendurch machten wir zwei kurze Pausen mit Käffchen bzw ein paar Fritten zum Warmwerden. Meine Jacke mußte draußen bleiben, so tropfte sie. Unter der normalerweise wasserdichten textilen Fahrjacke hatte ich meine dünne Regenjacke angezogen, dazwischen lief das Wasser in Strömen. Die Handschuhe trieften nach ein paar Stunden auch von innen und außen, was aber dank Heizgriffen nicht so schlimm war. Meine Textilhose hielt recht lange durch, bescherte mir aber gegen Abend einen nassen Hintern (sehr schön beim Aufsteigen jedesmal!). Am besten hielten die Daytonas den Tag aus: auch am Schluß der Fahrt waren meine Füße noch komplett trocken, wenn auch kalt.
Aber auch die längste Tour hat mal ein Ende und so "erreichten wir den Hof mit Müh und Not", aber doch lebendig und gesund. Ich fühlte mich wie zu Weihnachten, als ich endlich in Cunnersdorf am Tisch saß, warm und trocken und leicht beschwipst vom Jagertee, den der liebe Friedhelm schon bereitgestellt hatte. Vorm Zubettgehen noch in die Wanne und dann herrlich warm im Bett liegen, das war pures Glück.
Fr. 24.9. A10 bei Berlin
Warm und trocken im Auto rutschen wir gemächlich über die Bahn. Das Wetter wäre auch zum Moppedfahren geeignet, zwar kühl, aber meistens trocken und teilweise sogar sonnig. Die Jungs stehen bequem auf dem Hänger und gucken sich das Geschehen von oben an.
Ohne besondere Vorkommnisse verging der letzte Reisetag, abends kamen wir müde, aber relativ relaxt zuhause an.
Wann geht`s wieder los?
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