Reiseberichte


Australien
 
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Dienstag, 18.01. - Sydney
Ich bedanke mich bei allen lieben Menschen, die an meinen Geburtstag gedacht und sich in vielen freundlichen Mails bei mir gemeldet haben!!
Nach ein paar Tagen im Haus und am Pool, mit viel Rechnerarbeit und hier und da einem kleinen Spaziergang, waren wir heute zum ersten Mal wieder in der City.
Bei der Oper haben sie eine Art aufblasbarer Hüpfburg für Erwachsene aufgebaut. Nur, dass man nicht drauf rumhüpft, sondern zur Begleitung meditativer Musik hindurch geht. Drinnen hat das Gebilde Gänge, die bunt beleuchtet sind, wie wir auf Bildern sehen können. Für den Innenanblick bezahlt man 10 Dollar, aber von draußen sieht es auch ganz interessant aus: wie eine silberne Burg, etwas rundlich, ein neuer Kontrast zu dem famosen Opernhaus, um das herum auch heute wieder ein internationales Publikum spaziert und fotografiert. Auf wie viele Bilder dieses Gebäude jeden Tag gebannt wird!
Menschen aller Hautfarben und Kulturen steigen pausenlos die breite Treppe hinauf und hinunter, alle wollen ein Bild von sich selbst mit den stilisierten Bootsrümpfen aus Beton mit nach Hause bringen: schau mal, ich war tatsächlich dort! Da wir ja nun schon abgeklärte, routinierte Sydneyer sind, schauten wir dem Treiben eher gelassen zu, staunten aber doch über ein großes Kreuzfahrtschiff, das aus dem inneren Hafen auf die Harbour-Bridge zugefahren kam: "Das passt da unmöglich durch! Jetzt reißt gleich der Schornstein ab.... nein, es passt doch drunter durch!" Und nun dröhnte ein gewaltiges Tröööt aus dem Schiffshorn über das Wasser, die Menschen an Land winkten den Schiffsreisenden zu. Neben uns stand eine Frau. Sie wirbelte ihren rechten Arm durch die Luft und telefonierte gleichzeitig mit ihren Lieben dort oben an Bord.
Gemütlich spazierten wir am Circular Quai entlang und lauschten den Didgeridoo-Spielern, die für die Touristen täglich in voller Aboriginal-Kriegsbemalung am Quai sitzen und sich fotografieren lassen, mit oder ohne Japanerin. Und dann wanderten wir allmählich zur Lord Nelson Brauerei in "The Rocks", wo wir um sieben mit einem alten Kumpel aus Satrup verabredet waren, der seit fünf Jahren in Sydney lebt.
"The Rocks" heißt das Stadtviertel südlich der Harbour Bridge und es ist sehr beliebt bei den Besuchern der Stadt, weil es eine lebendige Kneipenszene, den beliebten Freitagsmarkt und hübsche alte (in australischen Zeitdimensionen gerechnet) Häuser hat. Das alles steht auf Sandsteinfelsen, die überall aus dem Boden schauen und dem Viertel den Namen gegeben haben.
Die Lord Nelson Brauerei ist eine der ältesten Kneipen Sydneys und hat ein nettes Ambiente - und gutes Bier aus eigener Herstellung. Guter Tipp! Nach einem netten Abend mit dem hausgemachten Bier und teurem Käsebrot fuhr Bent uns mit seinem alten Toyota nach Hause.
Freitag, 21.01. - Sydney
Vorgestern haben Thomas und ich uns Jolly´s unwilligen Tacho mal näher angeschaut und was nach Thomas´ gründlicher Untersuchung herauskam, glich den Informationen, die ich inzwischen aus Deutschland bekommen hatte: der Tacho ist nicht zurückstellbar! Er ist einfach nicht dafür gebaut, über die Schallgrenze von 100 000 km hinaus zu arbeiten!
Viele Mails sind inzwischen in dieser Angelegenheit durchs Internet geflitzt und die Sachlage sieht nun so aus, dass das Problem bei Suzuki bekannt ist und man daher wohl erwarten können sollte, dass ohne Umstände ein Neuteil auf Kulanz zur Verfügung gestellt würde.
Aaaber, so einfach geht das alles nicht.
Darum versuche ich jetzt, mir in Australien einen gebrauchten Tacho mit wenig km zu besorgen und muss dann den Leuten bei Suzuki zu Leibe rücken, wenn ich näher an ihnen dran bin. Service wird in unserer modernen Welt nicht überall großgeschrieben...
Mick ist ziemlich viel unterwegs - im Taxidienst oder zur Uni, wo er nach seiner Polizeikarriere nun Jura studiert. Darum war gestern unser einziger richtig gemeinsamer Abend, den wir zum Bildergucken und Erzählen nutzten. Er kennt sich in Australien ziemlich gut aus, aber meinte doch zwischendurch, dass wir an einigen Orten waren, die er noch nie gesehen hat.
Und nachdem wir den versprochenen Bilderabend nun hinter uns haben, werden wir uns mal wieder auf die Socken machen. Das bequeme Leben in einer Wohnung mit allem Komfort ist so verführerisch... Aber nichtsdestotrotz geht es morgen wieder auf die Straße und wir freuen uns auf Victoria und Tasmanien!
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