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Schweden / Norwegen |
Juli 2004 (1 von 3) |
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Legende |
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fo |
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Tageskilometer vom Transalp Tacho (Foster) |
Trp/DST |
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Tageskilometer / Gesamtkilometer |
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Durchschnittsgeschwindigkeit (km/h) |
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Fahrzeit |
MAX |
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Maximale Geschwindigkeit vom Sigma-Tacho |
N:xx°xx,xx W:xxx°xx,xx |
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Position vom GPS 12 |
Farbwahl | : | blau : Technik-Infos grün : Wetter-Infos |
Mo, 26.7.2004
Abfahrt um 13:00 bei Km:58.587, DST:7
Los geht's bei Sonne und etwas Schauerneigung über die Landstraße nach Flens. Hier noch ma' Volltanken. Über Kruså auf die Autobahn E45.
In Höhe Aabenraa bemerke ich Schwingneigung bei Foster bei über 100km/h. Ist sehr unangenehm. Bei 120 hab' ich das Gefühl, Foster fährt Schlangenlinie. Anhalten, prüfen ... alles ok.
Hmm...Wasserflasche aus'm Topcase in linken Kühlerauslaß. Hoher Schwerpunkt und so...
Nix, die Fuhre schaukelt weiter wie Spaghetti. An den nächsten Tankstellen erhöhe ich den Reifendruck peu á peu auf v2,5 und h3,0. Nun schaukelt er erst ab 120. So geht's. Die Reifen von Mitas/Barum haben geringen Seitenhalt. Man kann die Lauffläche sogar von Hand bewegen. Das soll wohl schaukeln... Nix für bepackte Asphaltreisen.
Bei Kolding ab auf die E20 Richtung Odense. Sonne, hier und a kleine Schauer, eher Nieseln.
Foster fängt an zu schwitzen. Temp-Zeiger über Mitte, öl-Temp bei 120 °C. Wassollas?
Bei 110km/h Temp-Zeiger etwa 1/3, bei 120 etwa 1/2. Auf jeden Fall zu viel. Verschiedene Versuche. Mittlerweile hab' ich mindestens den 3587. Stopp hinter mir.
Wasserkanister und Ölflasche aus den Kühleröffnungen 'raus. Das bringt Abkühlung. Der Motor der TA scheint zu dick eingepackt mit dem großen Tank und dem Alu-Motorschutz. Die warme Abluft der Kühler heizt den Motor offenbar noch weiter an.
Über die Brücke von Nyborg nach Korsør. Kostet 125 dänische Kronen.(Wechselkurs DKK etwa 7,5 glaub ich) Somit etwa 17 .
Auf der Brücke Regen...
Weiter nach Kopenhagen.
Alles gut ausgeschildert. Maximalgeschwindigkeit auf der dänischen Autobahn ist 110km/h. Es fährt sich sehr angenehm. Sehr entspannter Verkehr. Die einzigen Drängler sind Deutsche.
Bei Kopenhagen über die Brücke nach Malmö. Kostet auch 125 DKK oder 155 SEK (Wechselkurs: 1 = 9,08/9,20 SEK) Also auch etwa 17 eine Tour.
Auf der Brücke auch wieder Regen...
In Malmö auf der E20 Richtung Göteborg, dann Abbiegen auf die E22 Richtung Stockholm / Karlskrona.
(Tanken: 23,46L / 369km / 241,17 SEK / 10,28 SEK/L (ca.1,13), 6,4L/100km)
Eine Tour nach Malmö kostet also ca. 65. (2×17,- + 31,- Sprit) und dauert gemütlich 6 Stunden.
Bei Hurva ab von der Autobahn. Die Straßen werden schnell enger. Waldgebiet. Ich finde gegen 19:30 einen kleinen Grillplatz direkt in Alleinlage im Wald mit Sitzbänken und so.
Daneben ist wohl ein Pfadfinderlager.
Abendbrot, Lesen und ab inne Ratztüte.
Luft:17-24°C, fo:59.012, DST:429, Trp:422km, AVS:91, STP:4:37, MAX:116, N:55°50.181' / E:013°24.500', Höhe:133m
Di, 27.7.2004
Morgens bei 16°C in Ruhe aufstehen, Frühstück und Zeitung lesen. Aufbruch gegen sonnige 10:30 Richtung Norden.
Über die (23) und (21), Hässleholm, (117) Bjärnum (Tass Kaff, 12,- SEK) nach Markaryd. Herrliche Landschaft, das viele Grün tut den Augen gut. Hat Ähnlichkeit mit der Holsteinischen Seenplatte.
Alles sehr aufgeräumt. Die Schweden scheinen genau so viele Volvos zu verkaufen wie Rasenmäher und Heckenscheren.
Angenehm ist die ruhige Fahrweise der Schweden. 90km/h auf Landstraßen. Einige fahren 80, andere 100, aber es gibt kein Gedränge. Wer überholen will, läßt sich Zeit. Einfach steßfrei.
Auf der (117) weiter, dann irgendwann rechts ab in die Pampa. Geht so bei Råstorp vorbei.
Irgendwann gibt es mehr Straßen in der Landschaft als auf der Karte. Also GPS an und Richtung Norden. Immer die Straße zwischen 330° und 30°.
Aus engen Teerstraßen werden festgefahrene Feldwege. Hier ist die TA mit den Mitas-Crossreifen in ihrem Element. 80-100km/h ist kein Problem. Selbst auf losem Untergrund fährt sie besser als das Geschlinger auf'm Asphalt. Ab und zu einige Teerstraßen mit polnischer Oberfläche. Die TA und das Öhlins-Federbein steckt alles noch bei 100km/h weg. Ist wie fliegen. Ehrlich!
Die Straßen werden immer verzweigter und kleiner. Egal. GPS und Norden. Alles andere ist unwichtig. Nebenbei bringt mich diese durch eine herrliche Landschaft. Dicht bewachsene, verwunschene Nadelwälder. Hier und da ein Hof oder ein einsames Haus. Natürlich schwedisch -rot bemalt.
Irgendwie komme ich an folgenden Dörfern vorbei:
Vivljunga, Hinneryd, Torpa, über die (25) Byholma, Odensjö (auf einer Halbinsel, wie in einem längst vergangenen, schwedischen Kindheitstraum), Unnaryd, Richtung Hyltebruk verfahren, 2km zurück und in die Pampa. Hier könne ich leben. Dann irgendwie nach Reftele.
Ein SPAR-Laden: ich bitte zwei Leute, auf Foster aufzupassen, dann einkaufen. Die beiden Aufpasser, Wohl ein Sohn so um die 40 mit seiner Mutter, kommen zufällig aus Trontheim/ Norwegen. Beide sprechen fließend Englisch. Wir klönen einige Sätze.
Die schwedischen Postautos sind häufig wie in D-Land Renault Kangoo, allerdings mit Rechtslenkung. Dann können die Postbüddels die Ware direkt in die Postkästen legen, die überall an den Straßen stehen.
Weiter geht's unter mehrmaligen Sommersturzregengüssen über Anderstorp, Gislaved die (27) hoch bis Borås. Gute Straße, mit 90-100 Strecke machen.
Durch die endlose Stadt auf die (42). Ist sehr gut ausgeschildert. Alles Richtung Trondheim und Vårgårda. Hier ein Stück auf der E20 Richtung Norden.
Ist mittlerweile 18:00. Zeit für'n Zeltplatz. Ich biege nach einigen Kilometern links ab nach irgendwo. Und noch ein paar Mal abbiegen in irgendwelche Feldwege. Dann finde ich direkt am Waldrand auf einer Wiese einen göttlich schönen Platz für Foster mich und mein Zelt. Zu spät merke ich, daß die hoch bewachsene Wiese auf Moor gebaut ist. Schon steckt Foster 10cm im Matsch. "Kein Problem" sagt der Mitas und schaufelt uns 'raus. Braves Gummi.
Und was lebt und wächst im Moor? Richtig, Mücken...
Die letzte Sonne des Tages brennt unsere nassen Klamotten trocken. Gute Nacht.
Luft: um die 17°C, fo:59.364, Trp:347km, STP:4:49, MAX:120, DST:776, N:58°05.102' / E:012°46.842', Höhe:103m
Mi, 28.7.2004
Sonne! Klamotten sind vom gestrigen Sturzregen noch etwas klamm. Die Sonne wird's schon richten.
Die Nacht war gut. Tief geschlafen. Bei der Ruhe auch nicht verwunderlich.
Aufbruch. Über kleine Waldstraßen und Feldwege, vorbei an Tümpeln und Seen mit Gänsen und Schwänen, verstreute schwedische Holzhäuser.
Irgendwie komme ich auf die Hauptstraße nach Nossebro. Gut ausgebaut. Allerdings einige Penner auf der Straße unterwegs. Zwei SuperTeuerVolvos kommen mir auf meiner Fahrspur entgegen. Der Adrischock am Morgen. Nun bin ich wach.
Die Straße ist frei über Grästorp auf die (44) gleich wieder rechts ab auf die Nebenstraße Richtung Vänersborg. Der südliche Zipfel des Vänern-Sees ist landschaftlich wie die spanischen Pyrenäen. Kleine, grüne Täler und verwinkelte Straßen.
Umgehungsstraße um Vänersborg. Ist ausgeschildert Richtung (44) und (45). Ich will auf die (45) Richtung Norden. Geht erstmal nach Süden. Dann auf die(44). Shit, zu weit, Abfahrt verpaßt. Umkehren auf die(45) Richtung Karlstad. Nun muß bald die Abfahrt links kommen. Ortsnamen kann ich auf der Karte nicht wiederfinden. Also irgendwann links ab. Wildes gekurve auf kleinen Straßen. Die Landschaft entschädigt für jeden Umweg!
Plötzlich befinde ich mich auf der (173) nach Stigen. Ich dachte, ich bin ganz woanders. Ist mir aber auch recht. Nun laufe ich wieder synchron mit der Karte. Also auf die (172) Stiegen. Gute Straße, viel Wald, Getreidefelder. Bäckefors: winzige Stadt, eigentlich nur ein verschlafener Vorort mit Einfamilienhäusern auf eine Rasengrundstücken.
Nur noch für 200 km Sprit. Wird Zeit, daß ich Mal wieder tanke...
(Tanken: 28,60Ll / 528km / 294,29 SEK / 10,29 SEK/L (ca.1,13), 5,4L/100km)
Pause, in der knalligen Sonne am TankenBistro zwei Tass Kaff, den mitgeschleppten Zeitungsstapel um ein weiteres Exemplar verkleinern, wohl fühlen.
Nach einigen Jahren wieder das erste Mal alleine auf Tour. Seit 2001 war ich nur zusammen mit Katharina unterwegs. Wir sind ein hervorragendes Reiseteam. (Aber nicht nur auf Reisen)
Trotz dem ist es schön, mal wieder alleine zu reisen. Obwohl ich die Annehmlichkeit der Zweisamkeit etwas vermisse habe ich keinen Mangel und bin uneingeschränkt zufrieden. Eine etwas merkwürdige Mischung eines zufriedenen Wunsches mit einer wunschlosen Zufriedenheit.
Gut durchgegart fahre ich weiter über die (164) Ed, dann eine kleine Straße Richtung Nossemark, direkt am Stora Le See entlang. Holperige und kurvenreiche Straße durch wunderschöne Waldlandschaft mit vielen kleinen Seen. Langsam genug zum Schauen. Die Aufmerksamkeit in den Kurven, das Wahrnehmen der Landschaft. Alles bringt mich in eine Meditation des Fahrens. Ich bin ein Teil von Foster und Foster ist ein Teil der Straße. So bewege ich mich nicht durch die Landschaft, sondern die Umgebung bewegt sich um mich herum. Sie fließt an mir vorbei, unaufhörlich, mit immer neuen Farben und Gesichtern. Ich fühle, wie sie mich anhebt und fallenläßt. Wie Sie Foster unter mir nach links und rechts wirft. Es ist, als wenn die Welt sich unter mir dreht.
Irgendwann muß ich dann links ab, weil die Straße geradeaus nicht mehr weitergeht. Und schon bin ich raus aus VolvoLand und in Norwegen. (DST:973km) Keine Grenze, nur ein Schild. Und das auch nur, wenn man genau hinschaut.
Ich fahre Richtung Halden und biege vorher ab Richtung Ørje auf die (21). Die nächsten Kilometer führen direkt am See entlang. Ich gönne uns eine Pause mit Müsli und dem ersten Sonnenbad in diesem Jahr bei 24º. Foster scharrt schon wieder mit den Reifen, also weiter.
Die Häuser in Norwegen sind nicht alle im StandartSchwedenRot. Die Hausbesitzer scheinen hier nicht so uniform. Doch einige rote Häuser, aber meist weiße und hellblaue und dunkelblaue und grüne und gelbe und ockerne und braune. Hab' ich eine Farbe vergessen? Alles sehr farbenfroh und gepflegt.
In Ørje einen kurzen Abstecher durch das Centrum, nix los. Also weiter auf der (21). In Jåval verlasse ich die (21) um weiter direkt am See zu bleiben. Noch Teerstraße. Dann bei Skoghelm rechts ab Richtung Skotterud. Hier wird's sandig. Irgendwie können die Wege die ich suche nie klein genug sein. Öfters endeten diese Wege dann auch auf'm Acker.
Anyway, dieser hier ist wieder nach meinem Geschmack. Festgefahrener Schotter, fast schon wie Tee, manchmal Rollsplitt und Schotterpassagen, vor allem in den Kurven. Mitas läßt mich nicht im Stick. Drumherum die übliche Mischung aus Sonne, Wäldern und Seen.
Allerdings im Vergleich zu Schweden viel mehr besiedelt. überall verteilt sind Häuser zu sehen. Keine 10km ohne Bebauungen. Die schönsten Ecken sind schon weg...
18:00. Ich wünsche mir eine guten Campplatz am See oder am Bach, am besten mit Sonne und ruhig gelegen. Also auf die Suche.
In jede Einfahrt und Abbiegung geschaut. Keine Zufahrt zum See? Nee. Shit. Weiter. Aber da...nix. So schieben sich die Kilometer unter den Reifen hindurch. Und nix gutes. Noch mal shit. Irgendwie komm' ich in Streß. Bis ich nach einer halben Stunde keine Lust mehr auf Streß hab. Ist egal, irgendwo komme ich schon unter. Meinetwegen auch ohne See. Auch ohne Bach und ohne Sonne. Und ruhig muß es eben auch nicht sein. Und auf einmal biege ich in einen Feldweg ab und lande direkt auf einem ruhigen und schönen Platz direkt am See mit Sonne.
Es ist doch seit Jahren
immer das gleiche Spiel.
Ich lerne es
wohl nie.
Ich weiß genau, ich finde immer den Platz, den ich mir wünsche. Manchmal auch einen schöneren. (Ab und zu funktionieren meine Wünsche aber auch nicht. Aber selten) Nur wenn ich dann will, geht's nicht. Es geht nur, wenn ich nicht will. Aber ich kann nicht einfach Nichtwollen. Das Überlisten hat noch nie funktioniert. Wenn ich die Wünsche dann aber tief loslasse kommt der Rest von alleine.
Das beste ist einfach nur da sein. Dann hab' ich den ganzen Streß mit dem Wünschen und dem Loslassen und so gar nicht erst.
Der Weg zum besten Platz findet mich. Nicht umgekehrt.
So, nun erst mal ins Wasser. Über mir summt ein millionenschweres Jagdgeschwader. Ich bleibe trotz Sonne besser im Zelt mit Mückennetz.
So weit zu den Wünschen mit der Sonne. Bleibt immer noch der Blick auf den blauen See...
Gute Nacht.
Luft:24°C, fo:59.681, Trp:313km, AVS:66, STP:4:44, MAX:116, DST:1089, N:59°53.481' / E:011°48.739', Höhe:243m
Do, 29.7.2004
Foster ist wieder artig.
Die Reifen mit dem (2,5/3,0) Überdruck machen unter 120 keine SchaukelProbleme. Die CrossStolle ist auf meinen Lieblingswegen doch sehr von Vorteil.
Da ich selten über 120 km/h komme, meist so zwischen 80 und 100, gibt es auch keine Temperaturprobleme. Der Temp-Zeiger bewegt sich so im linke Drittel. Das ist normal. Wenn ich doch mal die 120 kratze, testet der Temp-Zeiger gerne auch die Mittelstellung. So ganz aus der Welt ist das Temperaturproblem nicht. PJs Temp-Zeiger (meine vorherige Transalp) hat sich selten vom linken Skalenrand weg bemüht.
Ich traue Fosters Fieberschüben nicht. Da ist noch nicht der letzte Schraubenschlüssel gefallen.
Ich werde es mal mit einem Ölkühler versuchen. Und eventuell die Düsennadeln etwas hoher hängen. Könnte vielleicht ein zu fettes Gemisch sein. Hat evtl. auch einen Zusammenhang mit dem Auspuffknallen im Schiebebetrieb. SchaunMerMa...Ist eh egal...
Morgens Mückenparty. Ich bleib' lieber im Bett. Um 9:30 bricht die Sonne durch. Aufstehen!
Ok. Los geht's.
Mittlerweile gehören Wälder und Seen zum täglichen Bild. Die Straße ist frei, wenig Verkehr. Nur einige verschlafene Noweginesen.
Das Thema Vorfahrt scheint sich hier nicht so recht durchgesetzt zuhaben. Man muß damit rechnen, daß, am liebsten von rechts, jemand Zentimeter vorm vorderen Gummi einschert. Vielleicht wollen die auch nur einen Transalp- Bremsentest sehen. Ist immerhin schon etwas wert, wenn die Einscherenden zumindest einen Blick nach links auf die Vorfahrtsstraße werfen.
Könnte natürlich auch sein, daß es völlig ungewohnt ist, wenn jemand mit 80-90 ankommt. "Das schaffen wir leicht. Der fährt bestimmt nur 70. Tun alle anderen ja auch..." Recht hat er.
Wahrscheinlich gehöre ich hier zu den Rasern...
Nun gut, ich fahre dann mal in Skotterud links auf die (2) Richtung Kongsvinger. Breite Schnellstraße. Eigentlich wollte ich gleich wieder abbiegen auf 'ne Nebenstraße. Aber der wenige und ruhige Verkehr läßt mich dann auf der Hauptstraße gemütlich weiter dahincruisen.
In Kongsvinger über die Brücke und dann im Supermarkt einkaufen. Ist als Soloreisender nicht ganz unproblematisch, die Ausrüstung draußen alleine zurückzulassen. Der Supermarkt quillt nach europäischem Standart über. Sogar Schwarzbrot bekomme ich. Mit der Aufschrift "Vollkornbrot". Wer mag darf raten wo's herkommt.
Ich will weiter auf der Westseite des Flusses. Also fahre ich nördlich der Stadt bis es nicht mehr weiter geht. Und siehe da, hier haben wir auch schon die passende Straße. Ist ausgeschildert Richtung Brandval. Finde ich sogar auf der Karte. Genau das, was ich brauche.
Die folgenden ca 70 Kilometer über Elisa nach Elverum führen direkt am Fluß entlang. Viel Landwirtschaft, bunte Häuser, bunte Blumen, grüne Wälder und Felder, es riecht nach Sommer und 25º. Was will ich mehr?
Oberaffengeilomatico..
In Elverum über die Brücke. Rein in die Stadt, wird Zeit für'n Tass Kaff. Ein Cafe ist schnell gefunden. Foster steht auf'm Parkplatz an der Leine und ruht sich aus. Ich gehe ins Cafe und bestelle einen solchen. Kann ich mit Euro bezahlen?..."nee"... mit schwedischen Kronen?...nee.. Hmm. "Dann nimm den Kaffee so". Sehr nett die beiden Mädels.
Nach der Pause ziehe ich mir doch lieben eine norwegische Kronen aus der Wand. 1000 müssen reichen. Sollte so um die 100 sein.
Weiter östlich des Flusses. Die bewährte Stadtumfahrt bringt mich auf die richtige Spur. Wieder eine kleine, kurvige Teerstraße durch die übliche nette Gegend. Hat alles irgendwie Ähnlichkeit mit den spanischen Pyrenäen...
Bei Rena biege ich rechts ab Richtung Jordet. Nach ca 27 km stoße ich unvermittelt auf den Osenjøen-See. Ein überwältigender Panoramablick auf dunkelblaues Wasser, eingerahmt von frühlingsgrünen Wäldern. (Hier scheinen die Jahreszeiten etwas anders zu gehen)
Hinter Osen, kurz vor der Brücke biege ich links ab Richtung irgendwo. Ich will auf die Straße Richtung Bekken. Scheint richtig.
Nach 500 m Teerende. Die bewährte festgefahrene Sandstraße beginnt. Foster kennt das schon und läßt sich nicht aus der Ruhe bringen.
Mit 80 Sachen schweben wir über das Silikat.
Irgendwie muß ich über den Fluß. Also nehme ich die erste Brücke. Brücke heißt hier, Holzplanken mit Geländer. Sieht aber stabil aus.
Dahinter beginnt ein Feldweg oder ein besserer Trampelpfad. So etwas ähnliches ist ja auch auf der Karte eingezeichnet.
Der Pfad führt ziemlich abenteuerlich durchs Gehölz, dann durch ein Tor auf des Bauern Hof. Die Hunde bellen, es riecht nach Kuhdung. Fast fahre ich hier durchs Wohnzimmer...
Weiter, runter vom Hof, über'n Acker, durch einige Kuhpforten...
Ob das noch der offizielle Weg ist?
Nach einigen Kilometern über die grüne Wiese komme ich wieder in ein Dorf mit der bekannten Sandstraße. Auch gut. Die ganze Gegend scheint hier ein Hinterhof zu sein. Alte Autos am Wegesrand. Die Straße scheint ein Teil der eigenen Grundstücke zu sein. Ich habe immer noch das Gefühl durch die Wohnzimmer zu fahren.
Plötzlich lacht mich ein enger Feldweg zur Linken an. Da es auf die 18:00 zugeht, lasse ich mich vom Lachen anlocken. Der Weg führt mich direkt an den Fluß. Hier hat sich jemand offenbar eine Ferienhütte hingestellt, ist wohl aber länger schon nicht mehr benutzt worden.
Hier suche ich mir ein schönes Plätzchen am Fluß unter Palmen. Oder so.
Und Feierabend. (Kein GSM- Empfang)
Luft:25°C, fo:59.935, Trp:251km, AVS:68, STP:3:39, MAX:110, DST:1341, N:61°28.084' / E:011°41.009', Höhe:499m
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Schweden / Norwegen |
Juli 2004 (1 von 3) |
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