Spanien/Portugal 2005


Portugal
 
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Legende    
fo : Tageskilometer vom Transalp Tacho (Foster)
Trp/DST : Tageskilometer / Gesamtkilometer
AVS : Durchschnittsgeschwindigkeit (km/h)
STP : Fahrzeit
MAX : Maximale Geschwindigkeit vom Sigma-Tacho
N:xx°xx,xx W:xxx°xx,xx : Position vom GPS 12
Di. 05.07.2005Sp: Sant Llonenç, Berga, Olot, Camprodon
Nachts Gewitter und leichter Regen. Morgens frisch und blauer Himmel.
In der völligen Stille der Nacht gut geschlafen.
Also zurück nach Coll de Nargó und wieder auf die C14. Nach 3 km rechts über die Brücke auf die L401 Richtung Sant Llonenç.
Die enge Straße windet sich durch ein Flußtal, direkt am Berghang entlang. Kleine, grob gehauene Tunnel, gewaltige Felsüberhänge über der Straße.
In Alinyá geht's dann aufwärts. Von der Höhe des Passes bietet sich ein überwältigender Blick über die Pyrenäen. In der Ferne die Sicht auf schneebedeckte Bergriesen.
Die nächsten km windet sich die Straße durch die Wälder, entlang an kleinen Dörfchen. Nix für nicht Schwindelfreie. Etwa bei km30 ist ein kleiner Rastplatz mit Quelle. Auch gut zum Übernachten. Allerdings mit Geländeeinsatz.
Bei km51 erreichen wir Sant Llorenç und die täglichen Kaffeepause mit Tagebuchschreiben.
Diese Gegend zwischen Coll de Nagró und Berga finde ich die schönste in den Pyrenäen. Sant Llorenç ist ein nettes und aufgeräumtes Städtchen, gelegen in einem schönen Tal, direkt am Stausee. In der Nähe steht ein großes Werk von KNAUF.
Die Straße von Sant Llorenç bis Berga windet sich in endlosen Serpentinen durch bewaldete Berga.
Weiter über die C26 über Borredà. Hier biegen wir ab Richtung Süden auf die BP4654. Wir schrauben uns über einen Bergpass bis Sant Quirze. Auf die C17. Furchtbare Straße, viel befahren und stinkig.
Wir wollen uns die Gegend südlich von Olot anschauen. Wir verfahren uns bei Toreló. Nach einigem Suchen finden wir die gewünschte Straße nach Olot und ab in die Pampa. Die folgende Strecke bekommen wir gar nicht so richtig mit. Der enge Teerstreifen windet sich in wahnsinnigem Gekurve durchs Gelände. Wir benötigen die volle Konzentration um heil auf der Straße zu bleiben. Das Gedärm will kein Ende nehmen. Irgendwie fahre ich wie im Traum. Die kleinen, knuffigen Dörfchen rauschen vorbei.
Die Straße wird immer enger, bald nur noch ein Hauch von einem Teerstreifen. Die Spitzkehren werden enger, sie bekommen 1.-Gang-Charakter. Der Gegenverkehr scheint hier nicht mit weiteren Nutzern der Straße zu rechnen. Aber dicht daneben ist auch vorbei...
Hier sehe ich das erste Mal in ganz Spanien ausschließlich Laubwälder.
Plötzlich sind wir auf der Hauptstraße C153. Ich weiß gar nicht, ob ich erleichtert sein soll. Eine seltsame Mischung aus Anstrengung und Kurvenmeditation...

Olot ist sehr gut ausgeschildert. Aber doch verfahren wir uns um 30km. Auf der Suche nach Sant Pau halten wir uns vertrauensvoll an das Schild Sta. Pau, was uns auch prompt nach Sta. Pau bringt. Nur die Richtung ist völlig verkehrt und der Ort auch.
Also zurück nach Olot. Und siehe da, nach etwas Geduld finden wir der Hinweis nach Sant Pau. Wieder auf der C153. Breit ausgebaut. Hier ist die Daimler-Heizer-Strecke. Bloß wech hier...
Die alte C153 wurde gerade weiter durch die Landschaft gefräst und heißt dann C26. Wir biegen rechts auf die alte C153 ab. Die ursprüngliche Straße führt uns auf engem Teer durch dichte Wälder den Berg hinauf. Kein Wunder, daß dieser Teil begradigt wurde. Hat aber den Vorteil, daß wir den Teer und die Waldlandschaft ganz für uns haben.
Die Suche nach einem Campplatz bleibt erfolglos. Zu steile Berghänge, wir komme nicht von der Straße ‚runter.
Dann spukt der Wald uns auf die C38, wir halten und Richtung Camprodon.
Tanken in Camprodon :1,006 Eur/L. 599km. fo: 26,7L->4,5L\100km.

Es ist schon spät. Wir haben den Zeitaufwand für die Strecke zwischen Torelló und Olot falsch geschätzt. Jetzt einen Wildcampplatz zu finden ist schwierig. Ich gebe Katharinas Wunsch nach, einen Campingplatz anzulaufen.
Campingplatz hinter Camprodon Richtung Molló direkt am Fluß für ca. 15 Eur. Sehr gepflegt, hervorragende Sanitäranlagen.
fo:69.122, Trp:255, AVS:46, STP:5:32, MAX:94, DST:12.587, N:42°19'26.2'' / E:002°23'26.3'', Höhe:994m, ges:4.244km

Mi. 06.07.2005Sp: Mollo. France: Moux
Ruhige, kühle Nacht. Gut geschlafen.
Der frische Morgen begrüßt uns mit Sonne. Nach einem gemütlichen Frühstück bringen wir die ungeduldig wartenden Jungs in Gang.
Heute ist der letzte Tag in Spanien, der letzte Bikertag dieser Tour überhaupt. Leichte Melan-Kolik befällt uns.
Der Weg nach Molló in der frischen Morgensonne läßt den Fahrspaß noch einmal aufleben. Molló ist für mich traditionell das Tor von uns aus Spanien.
Spanien... Pass .. Frankreich.
Die altbekannte Strecke über Prats-de-Mollo. Diesmal sind sogar die französischen Autofahrer friedlich.
Hinter Céret biegen wir von der Hauptstraße ab und überqueren den Fluß Tech mittels einer uralten, einspurigen Brücke. Es wird das letzte Mal sein. Daneben wird eine neue Brücke gebaut.
Wir verfranzen uns in den kleines Straße des Hinterlandes. Ich entdecke ein Schild nach Llauro. Nun sind wir wieder synchron mit der Karte.
Weiter über die D615 Fourques und Thuir.
Die Nebenstraßen in Frankreich sind eine Tortour. Furchtbar hoppelig. Viele Schlaglöcher. Im Vergleich zu Spanien wirklich ein großer Unterschied.
Ich frage mich stundenlang wo die immensen Einnahmen aus den horrenden Spritpreisen und die erhebliche Maut der Autobahnen hinfließt.
Noch bemerkenswerter, wenn man weiß, daß die Franzosen für das Öl aus Afrika fast nicht bezahlen. Wozu sollte man den Ex- Kolonialstaaten auch etwas geben...
Wie auch immer...
Wir treiben auf Nebenstraßen such die Sommersonne. Ständig präsent ist der steife Westwind.
Ankunft in Moux um 15:00.
Der Campingplatz ist gesperrt. Lange Gesichter. Die Polizei hat wegen der Temperaturen von bis zu 44° C der letzten Tage eine Campingsperre verhängt.
Aber es gibt doch immer wieder Lösungen für ein Problem: wir übernachten in der Garage.

fo:69.309, Trp:186, AVS:51, STP:3:40, MAX:85, DST:12.773, ges:4.430km

Do. 07.07.2005Fr:Moux. Deutschland: Freiburg
Anhänger aufladen, reisefertig machen. Abfahrt aus Moux: 11:30. (Golf: 451.874 km)
Sonne in Südfrankreich. Das Wetter wird ständig schlechter. Schauer und Kälte. Wir fahren mit konstant 100km/h. Entspanntes fahren. Meist suchen wir uns einen LKW und hängen uns dahinter.
Ankunft in Freiburg 22:00.
(Golf: 452.781 km, Moux-Freiburg: 907km, Golf-Gespann- Verbrauch: 7,3 L/100km bei const. 100 km/h)

Fr. 08.07.2005Deutschland
Abfahrt aus Freiburg: 10:30. (Golf: 452.781 km)
Deutsche Autobahnen mit 100km/h. Wir kommen uns vor wie Bremsklötze. Sogar die LKWs brausen an uns vorbei.
Ankunft zu Hause um 22:30.
(Golf: 453.725 km, Freiburg-Satrup: 944 km, Moux-Satrup: 1851 km, ges PKW: Satrup-Moux-Satrup: 3.697 km (4 Tage), ges Motorrad: 4.430km (3 Wochen)
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Die Fahrt mit dem Golf- Gespann rechnet sich:
Es waren insgesamt ca. 3.700 km bis Moux und zurück. Wären wir die mit zwei Motorrädern gefahren hätten wir ca. 500L Benzin verbraucht (Autobahn ca. 7L/100km). Mit einem durchschnittlichen Benzinpreis von 1,20 wären das über 600 Eur gewesen.
Die gleiche Strecke mit dem Golf-Gespann bei 7,5L/100km und im Schnitt 1 Eur für (Bio-)Diesel kostet nur ca. 280 Eur.
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